Wahlen 2015. Kandidatin Korotkewitsch schlägt neue Steuerungsmodelle in der öffentlichen Verwaltung vor

Präsidentschaftskandidatin Tatjana Korotkewitsch hat in ihrem ersten Rundfunk-Auftritt das Thema öffentliche Verwaltung und neue Steuerungsmodelle angesprochen, berichtet BelTA.

Tatjana Korotkewitsch hat eingeräumt, dass es „in der öffentlichen Verwaltung viele anständige und gesetzestreue Angestellten“ gebe. „Wir kündigen kein Großreinemachen in der öffentlichen Verwaltung an. Richtige und professionelle Fachkräfte werden wir auch weiter arbeiten lassen“, sagte sie über ihre Entscheidungen im Falle ihrer Wahl zur Staatspräsidentin.

Die Kontrolle über die regionale Macht, Gouverneure und Leiter der Gebietsregierungen müsse die Gesellschaft ausüben, sagte sie. Dafür müssten die Behördenleiter „nicht zentral ernannt, sondern von Bürgern gewählt“ werden. Das werde zu mehr Selbstständigkeit und mehr Entscheidungsfreiheit in den Regionen führen. Regionen würden selbstständig über Investitionen entscheiden, über die Entwicklung von Infrastruktur und Einrichtung neuer Arbeitsplätze, meint Korotkewitsch. „Uns ist es wichtig, dass Staatsbeamte Menschen sind, die mit der Zeit Schritt halten und adäquate Entscheidungen treffen können, deshalb werden in den nächsten 5 Jahren viele von ihnen zur Fortbildung ins Ausland gehen“, versicherte Kandidatin.

In Punkto neue Investitionen müsse es aus Sicht der Kandidatin „volle Klarheit und Transparenz sowie öffentliche Kontrollen geben. Also keine Spielchen und Geschäfte hinter geschlossenen Türen der Beamtenbüros.“ Dieser Ansatz werde es nach Ansicht der Bewerberin erlauben, die Korruption effektiver zu bekämpfen. „Heute findet ein Kampf gegen Korruptionäre statt, nicht aber gegen die Korruption. Es wird an Symptomen herumgedoktert, die Ursachen der Krankheit werden aber nicht beseitigt“, erklärte Korotkewitsch.

Um die Korruption zu bekämpfen, seien mehrere Bedingungen notwendig, sagte sie. Zum Beispiel Offenheit und Transparenz der Entscheidungsfindung, freier Zugang zur finanziellen Berichterstattung, Bekämpfung der Vetternwirtschaft und ihre Kontrolle durch offene Bewerbung um leitende Posten. „Diesen Weg sind viele Länder gegangen, er hat sich als sehr effektiv erwiesen“, sagte die Kandidatin.

Korotkewitsch kritisierte erneut die aktuelle staatliche Wirtschaftspolitik. Sie hält Steuerreformen für notwendig, wobei sie darauf besteht, manche Steuerarten und Anweisungen ganz aufzuheben. Sie werde Löhne erhöhen und eine Rentenreform durchführen. „Renten müssen 75 Prozent des landesweiten Lohndurchschnitts ausmachen. Das Rentensystem muss so gestaltet werden, dass Menschen selbst für ihre Rente sparen können.“, sagte sie. Sie schließe Eröffnung privater Rentenfonds für zusätzliche Ersparnisse nicht aus, führte sie aus. (aus belTA online, September 2015)001673_00000081505

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