Auch dieses Jahr veranstalteten wir mit unseren belarussischen Partnern vom “Haus der Freundschaft – Gesellschaft für belarussische Beziehungen mit dem Ausland” in Minsk am 5. Mai 2016 ein Seminar über „Landeskunde Österreichs“ inklusive Kulturprogramm mit Marina und Elena Romeyko (Klavier und Flöte) und dem Frauenchor BelajaRusija, moderiert von Georg Turic, für belarussische Deutschstudenten und –schüler. Thomas Lösch sprach über „Die Entwicklung Österreichs zur eigenen Nation“, Maria Hetzer über „Die Aktion ‚Erholung für Kinder aus Belarus‘ und die Schönheiten der Wachau“, Hemma Poledna über „Österreichische Literatur der Gegenwart“ und Elisabeth Bachmaier über „Das österreichische Deutsch als Variante der deutschen Standardsprache“. Am 6. Mai fand ein politischer “Runder Tisch” zum Thema “Österreich, Belarus und die EU” an der Fakultät für internationale Beziehungen der Staatsuniversität Minsk unter der Leitung des Dekans Viktor Schadurski statt. Dieter Segert sprach über „Das Prestige der EU in den postsozialistischen EU-Ländern“, Peter Bachmaier über „Die Ostpolitik der EU“, David Stockinger über „Die EU, das neoliberale Marktregime und das TTIP-Abkommen“ und Christian Haerpfer über „Der Wertewandel in Belarus, 1990-2014“. Unsere Diskussionspartner waren Professoren, Journalisten und Politikexperten. Auch der neue österreichische Botschafter Alexander Bayerl nahm an beiden Veranstaltungen teil. Darüber hinaus standen Ausflüge zu der Gedenkstätte Chatyn, der mittelalterlichen Stadt Polozk, den Schlössern Neswish und Mir, einer Kolchose sowie ein Schaschlik-Grillfest auf der Datscha der Leiterin des Chores Belajarusija und ein Besuch der Nationaloper auf dem Programm. Selbstverständlich nahmen wir wieder an den offiziellen Feierlichkeiten zum Tag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg teil, diesmal mit unserer rot-weiß-roten Fahne. Das Fernsehen brachte zweimal Interviews mit uns und die Zeitung „Belarus segodnja“ berichtete ausführlich über die Diskussion am Runden Tisch. Sowohl das Österreich-Seminar, wie auch der politische Runde Tisch zu aktuellen gesellschaftlichen und politischen Fragen sollen nun institutionalisiert werden und abwechselnd in Minsk und Wien stattfinden. Ein großes Dankeschön gebührt allen österreichischen Referenten, Teilnehmern sowie unseren belarussischen Partnern, vor allem vom “Haus der Freundschaft” und dem BRSM (Belarussischer Republikanischer Jugendverband) für die großartige Organisation und Koordination vor Ort und auch für die Unterstützung von Seiten der Priorbank und ihres Direktors Sergej Kostjutschenko. Es wurde wieder klar, dass wir von den belarussischen Erfahrungen viel lernen können, aber wir möchten auch unseren Freunden ein realistisches Bild von den Widersprüchen und Problemfeldern in den westlichen Gesellschaften vermitteln.
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