ZUM 25. JUBILÄUM DER AUFNAHME DER DIPLOMATISCHEN BEZIEHUNGEN MIT ÖSTERREICH

Vor 25 Jahren, am 5. Februar 1992, wurde das Protokoll über die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen der Republik Belarus und der Republik Österreich unterzeichnet. Der junge belarussische Staat bestrebte nach der Entwicklung der freundschaftlichen Beziehungen mit Österreich, dem Aufbau des konstruktiven Dialogs und der gegenseitig vorteilhaften Zusammenarbeit in allen Bereichen. Schon im Jahr 1993 wurde die Botschaft der Republik Belarus in der österreichischen Hauptstadt eröffnet.

Österreich, das Belarus als einen wichtigen Partner im Zentral- und Osteuropäischen Raum betrachtet, war wiederum einer der ersten EU-Staaten, dessen Parlament das Abkommen über die Partnerschaft und Zusammenarbeit zwischen der Republik Belarus und der Europäischen  Union ratifizierte.

Im Laufe des Jahrhundertviertels erlebten wir verschiedene Etappen in der Entwicklung der bilateralen Beziehungen. Dieser Weg war nicht immer einfach und leicht, aber die belarussisch-österreichische Zusammenarbeit, auf Vertrauen und Respekt basierend, machte durch gemeinsame Anstrengungen beider Seiten bedeutende Fortschritte.

Der Präsident der Republik Belarus Aliaksandr Lukaschenka besuchte Österreich zweimal: im April 1996 und im März 2002. Durch das  persönliche Treffen der Präsidenten beider Staaten Aliaksandr Lukaschenka und Heinz Fischer, das am 28. September 2015 im Rahmen der 70. Sitzung der UNO-Generalversammlung in New York stattfand, wurde neue Dynamik dem bilateralen Dialog auf der höchsten Ebene verliehen.

Die letzten Jahre wurden von der aktiven Entwicklung der bilateralen Kontakte auf der hohen Ebene geprägt: führende Vertreter des österreichischen Parlaments und des Außenamtes, der Wirtschaftskammer, sowie höchste religiöse Repräsentanten Österreichs besuchten Belarus. Die Außenminister beider Staaten sind im ständigen Dialog und trafen sich persönlich zweimal im letzten Jahr.

Belarus und Österreich arbeiten in den internationalen Organisationen konstruktiv zusammen. Zusätzliche Möglichkeiten für die Vertiefung des belarussisch-österreichischen Dialogs im multilateralen Bereich entstehen im Jahr 2017 im Zusammenhang mit dem Vorsitz von Österreich in der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, sowie dem belarussischen Vorsitz in der Zentraleuropäischen Initiative.

Beachtenswert ist die konsequente und aktive Unterstützung seitens der Republik Österreich des Bestrebens von Belarus nach der Entwicklung der partnerschaftlichen Beziehungen mit der Europäischen  Union.

Unsere Offenheit zur Entwicklung der Beziehungen zu Österreich sowie das Interesse österreichischer Partner an Belarus ermöglichten die Realisierung einer Reihe von gegenseitig vorteilhaften Projekten. Zu den größten davon gehören die Teilnahme des österreichischen Konzerns „Voestalpine“ an der Modernisierung des Spitzenreiters der belarussischen Industrie „Belarussisches Hüttenwerk“, die erfolgreiche Arbeit in Belarus der „Priorbank“ als Tochterfirma der „Raiffeisenbank“, die Teilnahme des Holdings „Telecom Austria“ an der Entwicklung von Telekommunikationen in unserem Land, die Entwicklung des Mautsystems durch die Firma „Kapsch“, sowie eine Reihe von Projekten des Unternehmens „Kronospan“, das in Belarus einige Betriebe gegründet hat. Das sind nur die markantesten Beispiele einer erfolgreichen und fruchtbaren bilateralen Arbeit. Ein Beweis für das Vertrauen österreichischer Unternehmen zu Belarus ist die stabile Position Österreichs als einer der bedeutendsten Investoren in unserem Land. Nach Investitionsvolumen gehört Österreich in den letzten Jahren ständig zu der Top 5.

Österreichische Unternehmen beteiligen sich aktiv an der Modernisierung belarussischer Betriebe in verschiedensten Branchen (Energiewirtschaft, Verkehrsinfrastruktur, Maschinenbau, Holz- und Metallverarbeitung, Nahrungsindustrie, Bauwesen, Umweltschutz u.a.).

Zwecks der Entwicklung der wirtschaftlichen Beziehungen wurden gemeinsame institutionelle Mechanismen geschaffen, die heute erfolgreich tätig sind. Es sind u.a. die Österreichisch-Belarussische Gemischte Kommission für die bilateralen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen und das Belarussisch-Österreichische Geschäftsrat.

Wichtiger Bestandteil der bilateralen Beziehungen sind humanitäre Kontakte mit Österreich. Das österreichische Volk streckt helfende und solidarische Hand den Bürgern von Belarus, die an den schweren Folgen der Katastrophe auf dem Atomkraftwerk in Tschernobyl leiden. Kinder aus den betroffenen belarussischen Regionen werden jährlich für Genesungsferien nach Österreich eingeladen. Wir danken aufrichtig unseren österreichischen Freunden für ihre aktive Teilnahme an diesen wohltätigen Projekten!

Wir sind überzeug, dass es heute wichtig ist, nicht nur positive Dynamik in der bilateralen Beziehungen zu behalten, sondern auch unsere Zusammenarbeit weiterhin konsequent zu erweitern und zu vertiefen. Das entspricht völlig den Interessen beider Staaten. Belarus ist bereit für weitere Intensivierung des Zusammenwirkens mit Österreich in allen Bereichen einschließend Politik, Wirtschaft, Handel und Investitionen, Wissenschaft, Kultur und Tourismus. Die Eröffnung der Botschaft von Österreich in Minsk im Februar 2016 zeugt unseres Erachtens vom entsprechenden Interesse der österreichischen Seite.

Die Botschaft von Belarus in Österreich wird auch weiterhin zur  Entwicklung der belarussisch-österreichischen Beziehungen und zur Festigung der Freundschaft zwischen den Völkern unserer Länder aktiv beitragen.

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