Vortrag von Vortrag von Dr. Alena Kupchyna: “Belarus und Österreich”

Vortrag von Dr. Alena Kupchyna in der Diplomatischen Akademie

Belarus und Österreich haben lange Traditionen der konstruktiven und gegenseitig vorteilhaften Zusammenarbeit. Das betonte die Botschafterin der Republik Belarus in Österreich, Dr. Alena Kupchyna, am 25. September 2017 in der Diplomatischen Akademie in Wien. Die Rede von Frau Dr. Kupchyna widmete sich dem Thema „Belarus-Österreich – Brücken bauen und die Vernetzung in einem weiteren Europa fördern“ Die Veranstaltung wurde vom Institut für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM) gemeinsam mit der Diplomatischen Akademie Wien unter Mitwirkung der Raiffeisenbank International (RBI) organisiert. Sie wurde vom Direktor der Diplomatischen Akademie, Botschafter Dr. Emil Brix und vom Vorstandsmitglied der RBI, Mag. Martin Brüll, eröffnet. Der Präsident des IDM, Vizekanzler a. D. Dr. Erhard Busek führte den Vorsitz der Veranstaltung, die im vollbesetzen Festsaal der Akademie stattfand.

Die Botschafterin ging auf Schlüsselmomente der Geschichte und der modernen Etappe der Entwicklung von Belarus ein, stellte die belarussischen Ansätze zum Aufbau von Beziehungen mit ausländischen Partnern dar, betonte den Beitrag von Belarus zur Stärkung der Stabilität und Sicherheit im regionalen globalen Kontext, darunter eine Initiative für eine Helsinki-2-Konferenz.

Frau Dr. Kupchyna verwies auf die Rolle von Belarus als Vermittler: im Februar 2015 wurde das Minsker Abkommen über einen Frieden in der Ukraine von Deutschland, Frankreich, Russland und der Ukraine abgeschlossen. Die Trilaterale Kontaktgruppe trifft sich seither alle zwei Wochen in Minsk. Seit 1992 ist Minsk ebenso der Ort für Verhandlungen über das Problem von Nagorno-Karabach.

Von 5. bis 9. Juli 2017 fand in Minsk die 26. Sitzung der Parlamentarischen Versammlung der OSZE unter dem Vorsitz von Christine Muttonen statt. Außenminister Sebastian Kurz sagte auf der Konferenz: „Die Förderung des Dialogs über europäische Sicherheit ist ein Schlüsselanliegen für Österreich und Belarus“. Die Zentraleuropäische Initiative (CEI) mit dem Sitz in Triest steht derzeit ebenso unter Präsidentschaft von Belarus, die am 8. Juni 2017 eine hochrangige Diskussion über Migration veranstaltete.

Die Wirtschaft von Belarus verbesserte sich im Jahr 2016, wie die Botschafterin ausführte: das BIP stieg auf 47,4 Mrd. US-$, d.h. um 1,6 % mehr und beträgt heute pro Kopf der Bevölkerung 17.000 US-$. Die Auslandsschulden betragen 26,1 % des BIP, die Arbeitslosenrate 1 %. Die Wirtschaftsleistung von Belarus wird zu 56 % von Dienstleistungen, zu 37 % von der Industrie und zu 7 % von der Landwirtschaft erbracht. Die Wirtschaft ist exportorientiert: der Anteil am Weltmarkt von Kipp-LKWs beträgt 30 %, von Traktoren 10 % und von Kalidünger 20 %.

Botschafterin Kupchyna hob schließlich die Rolle der österreichischen Wirtschaft für Belarus hervor. Die großen österreichischen Unternehmen Kapsch, Kronospan, Wiener Städtische Versicherung, Telekom und Raiffeisen Bank u.a. investierten insgesamt mehr als 1 Mrd. US-Dollars in der belarussischen Wirtschaft. Österreich gehört deshalb zu den größten Investmentpartnern von Belarus.

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