Die ÖWG-Vorstandsmitglieder David Stockinger (Vizepräsident) und Thomas Lösch besuchten in der Zeit vom 22. bis 30. Juni 2018 Belarus, wo sie an wichtigen Veranstaltungen teilnehmen und eine Reihe von Gesprächen über eine bilaterale Zusammenarbeit führen konnten. Sie nahmen zuerst an der Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Verteidigung der Festung Brest gegen die Truppen der Deutschen Wehrmacht teil und besuchten dann die Stadt Grodno in Begleitung der Kulturmanagerin Irina Juchnewitsch, wo sie mit der Mittelschule Nr. 28 mit Schwerpunkt Deutsch eine Partnerschaft mit einer Wiener Neuen Mittelschule vereinbarten.
In Minsk besprachen sie mit dem Belarussischen Republikanischen Jugendverband (BRSM) sowie mit Dekan Viktor Schadurski von der Fakultät für internationale Beziehungen und Alexander Shpakovski vom Zentrum „Zitadelle“ die Durchführung einer Tagung zum Thema „Die Souveränität und Selbstbestimmung kleiner Staaten zwischen Ost und West“ im Dezember 2018 in Minsk. Mit Direktorin Nina Iwanowa und ihrer Mitarbeiterin Olesja Domennikowa, der Sekretärin der Belarussisch-Österreichischen Gesellschaft, wurde die Durchführung eines Österreichtages im Haus der Freundschaft vereinbart.
Am 28. Juni nahmen sie an einem Empfang im Marriotthotel teil, den der österreichische Bundespräsident Alexander van der Bellen für Wirtschaftsvertreter gab. Sie konnten bei dieser Gelegenheit den Bundespräsidenten und die designierten österreichische Botschafterin in Minsk, Aloisia Wörgetter, über die Tätigkeit der ÖWG informieren.
Am 29. Juni nahmen sie an der Eröffnungsveranstaltung der Gedenkstätte Maly Trostenez bei Minsk teil. Im Vernichtungslager Maly Trostenez (1942-1944) wurden Bürger aus Belarus, anderen Republiken der UdSSR, internierte Bürger aus anderen westeuropäischen Staaten, einschließlich Österreich, Deutschland und der Tschechoslowakei ermordet. Präsident Lukaschenko rief die Weltgemeinschaft in seiner Rede auf, die Wahrheit über den Zweiten Weltkrieg zu bewahren, und die grausame Vergangenheit nie wieder aufleben zu lassen. „Wir – Vertreter verschiedener Völker, Konfessionen, Bürger verschiedener Staaten und Personen öffentlichen Lebens – befinden uns hier, weil wir uns an die tragischen Lehren der gemeinsamen Geschichte erinnern“, sagte Lukaschenko. Anschließend sprachen der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen auf der Gedenkveranstaltung. Der Bundespräsident legte mit dem Pflanzen einer Birke auch den Grundstein für ein österreichisches Denkmal für die Opfer von Maly Trostenez.
Darüber hinaus trafen David Stockinger und Thomas Lösch Vorbereitungen für die erstmalige Organisation eines „Wiener Balls“ in Minsk und führten darüber Gespräche mit dem Leiter der Presseabteilung des belarussischen Außenministeriums, Andrei Schupljak, mit der Leiterin der Kulturabteilung der Stadt Minsk, mit der stellvertretenden Leiterin der internationalen Abteilung des Kulturministeriums, und mit der stellvertretenden Leiterin der internationalen Kooperationsabteilung der Belarussischen Handelskammer. Mit Nina Iwanowa, Direktorin des Hauses der Freundschaft, besprachen sie die Gründung eines Ehrenkomitees unter der Leitung des Direktors der Priorbank, Sergej Kostjutschenko, für den Wiener Ball, der im Dezember dieses Jahres stattfinden soll.
Am 29. Juni besuchte auch der Linzer Vizebürgermeister Detlef Wimmer mit seinem Büroleiter Željko Malešević, begleitet von ÖWG-Mitglied David Kainrath Minsk, wo sie mit dem Vorsitzenden des Oktoberrayons eine Städtepartnerschaft mit Linz vereinbarten. Gleichzeitig beschlossen sie mit dem Gymnasium Nr. 56, an dem Deutsch als erste Fremdsprache unterrichtet wird, eine Schulpartnerschaft mit einem Linzer Gymnasium, an dem Russisch unterrichtet wird.