Am 19. März erklärte Präsident Alexander Lukaschenko zum Coronavirus: „Trotz Kritik nenne ich dieses Virus eine Psychose, die jemandem in die Hände spielt und einigen schadet. Ich bin überzeugt, dass wir mehr an Panik als an diesem Virus leiden können.“ Die belarussische Regierung beschloss Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor der Pandemie, aber gleichzeitig wurde das normale Leben der Gesellschaft aufrechterhalten. Die Betriebe arbeiten weiter, wie auch die Kindergärten, Schulen und Universitäten. Nach wie vor werden Fussball- und Eishockeyspiele vor großem Publikum ausgetragen. Am 2. April 2020 erklärte Präsident Lukaschenko dazu: „Die globalen Spieler könnten die durch den Coronaausbruch verursachte Weltkrise zu eigenen Zwecken nutzen. Es scheint, als ob die Mächtigen durch diese Psychose die Welt neu verteilen wollen…Warum bestehe ich darauf, dass die Produktion funktioniert? Denn ich stelle mir vor, was mit uns nach dieser Pandemie geschehen wird, wenn wir die Produktion wie viele andere einstellen.“ (BelTA, 2. April 2020)
Die Vorsitzende des Rates der Republik Natalja Kotschanowa erklärte während eines Gesprächs in Form einer Videokonferenz mit der ständigen Koordinatorin der UNO in Belarus Joanna Kazana-Wisniowiecka: „Man muss zurzeit über die Folgen der Pandemie nachdenken. Ich bin sicher, dass die Epidemie vorbei ist und wir sie überwinden. Wir müssen uns aber über die Folgen für die Wirtschaft in unseren Staaten im Klaren sein.“ Die Experten der Weltgesundheitsorganisation besuchten kürzlich Belarus. Am 14. April stellten sie 440 Coronafälle in Belarus fest und billigten die im Land ergriffenen Maßnahmen gegen das Virus. (www.merkur.de
In diesen schwierigen Zeiten hat auch der Belarussische Jugendverband (BRSM) den sozialen Diensten seine Hilfe angeboten. Seit dem 20. März funktionieren Jugendhotlines in den territorialen Ausschüssen. Alle Rentner werden angerufen und gefragt, ob und welche Hilfe sie benötigen. Volontäre aus der Freiwilligenbewegung „Gutes Herz“ arbeiten mit sozialen Diensten zusammen und liefern den Bedürftigen Produkte und Medikamente frei Haus. In der Hauptstadt informieren die Volontäre des BRSM die Bevölkerung über die Krankheit und ihre Folgen. Überall an Eingangstüren hängen Info-Blätter mit wichtigen Informationen und Rufnummern.
Am 12. April 2020 wurde das Osterfest in den katholischen und am 19. April in den orthodoxen Kirchen, die alle geöffnet waren, auf traditionelle Weise gefeiert.
Präsident Alexander Lukaschenko besuchte eine Kirche auf dem Land, das Kloster Mariä Verkündigung in Malye Ljady im Kreis Smolewitschi in Begleitung seines Sohnes Nikolaj. Er wurde vom Abt des Klosters, den Mönchen, dem Kreisvorsitzenden und zahlreichen Gläubigen begrüßt. In seiner Ansprache in der Kirche sagte der Präsident im Hinblick auf die Coronakrise, dass er den Menschen von Belarus nicht verbieten wolle, zum „hellsten Fest des Jahres“ die Kirche zu besuchen.
Im Hinblick auf die richtige Taktik zur Bekämpfung der Epidemie sagte der Präsident: „Ich sehe im Moment nicht, dass wir irgendwelche Fehler begangen haben. Sogar die Menschen, die an diesem Prozess nicht teilnehmen, sehen, dass die Belarussen einen richtigen Weg eingeschlagen haben. Ich gehe davon aus, dass sie selbst ihr Leben in den Händen halten und viel besser darüber Herr sein werden“, sagte Alexander Lukaschenko. Er sei sich sicher, dass die Belarussen diesen Weg mit Würde gehen werden. „Die Auferstehung Christi ist ein Zeugnis des Sieges des Guten über das Böse, ein Vorbild der Selbstaufopferung…Auch heute bildet die orthodoxe Tradition die moralische Grundlage des belarussischen Volkes, das immer bereit ist, den Bedürftigen unabhängig von Religion und Nationalität den Rücken zu stärken. Denn der wahre Glaube ist ohne gute Taten unmöglich“, sagte der Staatschef. „Alles hängt von uns ab. Wenn wir hier an einem Strang ziehen, wird alles gut werden“, resümierte der Staatschef. Er wünschte den orthodoxen Brudervölkern, den Russen und Ukrainern, aber auch den Nachbarvölkern, den Polen, Litauern und Letten, sowie den europäischen Völkern, den Amerikanern und Chinesen ein frohes Osterfest und schloss mit dem traditionellen orthodoxen Ostergruss „Christos voskrese!“ (BelTA, 19.4.2020)
P. B.