Die Österreichisch-Weißrussische Gesellschaft beteiligte sich am 9. Mai 2020 an der traditionellen Kranzniederlegung am Denkmal der Roten Armee am Schwarzenbergplatz, die jedoch auf Grund der Einschränkungen durch die Coronaepidemie nicht im selben Umfang wie sonst durchgeführt werden konnte. Die Botschafter der GUS-Länder besuchten das Denkmal bereits am 8. Mai und der Marsch des Unsterblichen Regiments mußte abgesagt werden. Trotzdem kamen hunderte Menschen mit Blumen, mit Porträts ihrer Vorfahren und in Uniform. Die Vereinigung der russischen Landsleute „Rodina“ (Heimat) in Wien organisierte ein Konzert mit patriotischen und Soldatenliedern aus der Zeit des Großen Vaterländischen Krieges, die von vielen Teilnehmern mitgesungen wurden. Es nahmen auch andere Organisationen aus ost- und südosteuropäischen Ländern teil wie die Bulgarische Kulturvereinigung „Kyrill und Method“, die Serbische Kulturvereinigung und die „Nachwölfe“ aus der Republika Srpska, die aus diesem Anlaß mit Motorrädern aus Banja Luka nach Wien gekommen waren.
Die ÖWG hielt am Schluß der Veranstaltung eine eigene Kundgebung mit einer österreichischen und einer belarussischen Fahne ab. Der Präsident der ÖWG, Peter Bachmaier, wies darauf hin, daß der Sinn des Sieges vom 9. Mai 1945 in der Inschrift am Denkmal festgehalten sei: „für die Befreiung des Vaterlands und der Völker Europas“. Die Republik Belarus führe deshalb als einziges Land in Europa eine Militärparade durch, mit der sie an dieses Ziel auch in Zeiten der globalen Krise erinnern möchte. Vizepräsident David Stockinger erklärte anlässlich dieses wichtigen Gedenktages: “Dem zunehmenden Geschichtsrevisionismus einiger westlicher Politiker in jüngster Zeit darf kein Platz gegeben werden. Diese politisch motivierte Gleichsetzung von Aggressoren und Opfern, von Hitler-Deutschland und der Sowjetunion, von Faschismus und Sozialismus ist unerträglich. Jeder Österreicher kann der Roten Armee ob der Befreiung vom Faschismus nur danken. Danke für die Freiheit, Unabhängigkeit und Neutralität unseres Landes!”
Die Violinistin Anna Krasnaja aus Minsk, ÖWG-Mitglied, spielte vor dem Denkmal die belarussische Nationalhymne und die bekannten Soldatenlieder „Der heilige Krieg“ und „Katjuscha“. Nach der Kundgebung trafen sich die Mitglieder der ÖWG und ihre Freunde noch zu einem Picknick im Park.