Gedenkveranstaltung der Österreichisch-Weißrussischen Gesellschaftaus Anlass des 80. Jahrestags des Angriffs auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941
Ansprache des Präsidenten der ÖWG, Prof. Dr. Peter Bachmaier
„Der Angriff der Wehrmacht auf die Sowjetunion, in Deutschland ‚Russlandfeldzug‘ und in der Sowjetunion ‚Großer Vaterländischer Krieg‘ genannt, begann am 22. Juni 1941 um 3 Uhr früh, und die Festung Brest war eines der ersten Ziele. Dieser Krieg war ein Volkskrieg, ein Krieg des ganzen Volkes gegen die Invasoren und ist deshalb in Russland, Belarus und anderen Ländern der ehemaligen Sowjetunion und der ehemaligen sozialistischen Länder ein nationaler Gedenktag. Der Krieg ist bis heute in ganz Osteuropa im Bewusstsein der Menschen präsent. Die Überlebenden und deren Nachkommen sind zu Recht darauf stolz.
Belarus hat von allen Sowjetrepubliken am meisten unter dem Krieg gelitten (Anm.; ein Drittel der Gesamtbevölkerung der BSSR wurde vernichtet), und wir wenden uns gegen die fortschreitende Geschichtsfälschung im Westen. Das Europäische Parlament hat 2019 einen Beschluss gefasst, dass Hitlerdeutschland und die Sowjetunion in gleicher Weise als totalitäre Staaten aufgefasst werden sollen, gleichermaßen Schuld am 2. Weltkrieg hätten und daher die Kriegsdenkmäler, Straßennahmen und die positive Erinnerung daran beseitigt werden soll, was zunächst vor allem die Ukraine betraf.
Wir zeigen deshalb den belarussischen Film „Sturm auf die Festung Brest“ (produziert 2015), der auf historischen Tatsachen beruht, auf dem heroischen Widerstand der Besatzung, die sich drei Wochen lang gegen die Übermacht verteidigte. Dieses historische Ereignis ist auch heute eine der Grundlagen des Nationalbewusstseins des belarussischen Volkes.”