Das weißrussische Kupalafest in Wien
7. Juli 2024
Österreichisch-Weißrussische Gesellschaft – PaN
Auch in osteuropäischen Ländern gehören Feiern zur Sommersonnenwende zu den traditionellen Festen im Jahreskreis. In Belarus findet dieser Brauch jedes Jahr in der Nacht vom 6. zum 7. Juli statt.
Die Österreichisch-Weißrussische Gesellschaft (ÖWG) lud aus diesem Anlass gemeinsam mit PaN/Partner aller Nationen zu einer Veranstaltung am Sonntag, 7. Juli 2024 in das Cafe Weingartner in 1150 Wien. Mit der Teilnahme von mehr als 40 Personen wurden alle Erwartungen erfüllt. Die ehrwürdige Kulisse des Alt-Wiener Kaffeehauses verband sich auf ideale Weise mit dem Thema der Veranstaltung.
In Belarus heißt das Sonnwendfest „Kupala“ und ist eigentlich nach dem alten julianischen Kalender das Johannisfest. Über die Traditionen und Rituale des Kupala-Festes hielt Frau Mag.a Olesja Edinger-Domennikova, Vizepräsidentin der Österreichisch-Weißrussischen Gesellschaft einen Vortrag.
Prof. Dr. Peter Bachmaier, Gründer und Präsident der ÖWG, begrüßte in seiner Einleitung Senator h.c. Generalsekretär Walter J. Gerbautz und Vertreter der Botschaft von Belarus.
Im anschließenden Vortrag zeigte Frau Edinger-Domennikova einen Film über die noch heute in Belarus sehr beliebten Rituale dieses Festes, das die ganze Nacht andauert. Im Zentrum steht eigentlich eine zauberhafte Begegnung zwischen Burschen und Mädchen. In Volkstracht und mit geflochtenen Blumenkränzen im Haar begeben sich unverheiratete junge Frauen zu einem See oder fließenden Gewässer. Dort wirft das Mädchen seinen Kranz in das nasse Element und erwartet sich Voraussagen über die Zukunft. Diese gestalten sich sehr konkret, indem die jungen Männer in das Wasser springen und die Kränze wieder herausholen. Der jeweilige Kranz soll Bursch und Mädchen zusammenführen und zu einem Versprechen für eine gemeinsame Zukunft werden. Danach springen die Männer über das Feuer. Alles wird begleitet von Musik, Tanz und Gesang.
Auch am 7. Juli bei der gemeinsamen Veranstaltung der ÖWG mit PaN war die Musik ein wesentlicher Programmpunkt. Das Publikum konnte auch hier im Kaffeehaus diese besondere Stimmung erleben. Die beiden Sängerinnen Liudmila und Alexandra boten mit ihren Liedern eine mitreißende Darstellung. Als Höhepunkt übergaben Olesja und Liudmila Blumenkränze an die anwesenden Damen. Alle Gäste trugen wesentlich zu einer äußerst anregenden und unterhaltsamen Stimmung bei. In den Gesprächen wurden Vergleiche zu Sonnwendfeiern im österreichischen Brauchtum gezogen, Ähnlichkeiten und Unterschiede wurden besprochen.
Diese Form des völkerverbindenden Austausches fand ihren kulinarischen Abschluss in einem exklusiven Brötchenbuffet aus der Küche des Cafes Weingartner. Jeder Teller war einem anderen Land gewidmet, auch dies ein Zeichen für kulturellen Austausch und Begegnung.
Zum Erfolg trugen die Veranstalter, die Vortragende und die Künstlerinnen sowie die bewährte Mannschaft des Kaffeehauses bei, nicht zuletzt aber auch die interessierten Gäste aus mehreren Ländern. Ihnen allen sei an dieser Stelle gedankt.