Makej: EU will Entwicklung der Gesellschaft und Wirtschaft in Belarus bestimmen

Die Europäische Union will die weitere Entwicklung von Gesellschaft und Wirtschaft in Belarus höchstpersönlich bestimmen. Das erklärte der belarussische Außenminister Wladimir Makej im Interview mit der russischen Zeitung „Krasnaja swesda“ (Roter Stern). Das volle Interview wurde in russischer Sprache auf der offiziellen Webseite des Außenministeriums veröffentlicht.

In Bezug auf die EU-Politik gegenüber Belarus soll der Außenminister gesagt haben, dass die Europäische Union darauf abziele, Weichen für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung von Belarus zu bestimmen, ohne an mögliche Konsequenzen zu denken. Belarus lehne eine derartige  Einmischung in innere Angelegenheiten strickt ab und behaupte sein souveränes Recht auf Selbstbestimmung.

„Wir sind überzeugt, dass die Tür zum vollwertigen konfliktfreien Dialog nur seitens der EU geöffnet werden kann. Europa besitzt den Schlüssel, wir mischen uns in innere Angelegenheiten unserer Nachbarstaaten nicht ein. Am Vertrauensschwund in den Beziehungen zwischen Belarus und Europa ist die EU schuld. Und sie soll den Schaden beheben“, meint Makej.

Belarus sei zum Dialog bereit, betonte der Minister erneut. „Wenn Brüssel in der Tat und nicht zum Schein seine Bereitschaft zu gleichberechtigten und respektvollen Beziehungen mit Belarus bekundet, werden wir ihm entgegenkommen. Das würde im Interesse ganz  Europas liegen. Bislang sehen wir seitens der EU kein Verständnis für diese Situation.“

Der Außenminister erinnerte an die 2011 von der EU verhängten Sanktionen gegen belarussische Amtspersonen und Unternehmen (243 Personen und 32 Unternehmen). „Ungeachtet dessen weisen belarussisch-europäische Wirtschaftsbeziehungen eine positive Dynamik auf. Der gegenseitige Umsatz betrug in den Monaten Januar bis September $21,4 Mrd., Exporte lagen bei $14,9 Mrd., Importe – bei $6,5 Mrd.“

Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Handel mit EU sei für alle Partner lukrativ, mit Aufhebung bestehender politischer Barrieren könnten diesem Zusammenwirken neue Impulse verliehen werden. Leider seien europäische Staaten immer noch in alten Denkschemata verstrickt, resümierte Makej. (aus BelTA online 03.12.2012)

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