In Belarus gibt es so gut wie keine Arbeitslosigkeit. Die Zahl der Vakanzen übersteigt die der Arbeitslosen. Das erklärte der belarussische Vizepremier Anatoli Tosik in der gemeinsamen Sitzung zweier Parlamentskammern.
Die Situation auf dem Arbeitsmarkt zeichnet sich durch einen wachsenden Arbeitskraftbedarf und eine sinkende Zahl registrierter Arbeitssuchenden aus. Beim Arbeitsamt sind zum 1. Dezember dieses Jahres 26 000 Arbeitslose gemeldet (87% gegenüber 1. Dezember 2011). Die Arbeitgeber haben zum 1. Dezember 68 000 offene Stellen gemeldet (über 120% gegenüber 1. Dezember 2011). Bei 30 Vakanzen wird ein Monatsgehalt in Höhe von über Br4 Mio. angegeben.
„Arbeitslosigkeit als Phänomen gibt es in Belarus fast gar nicht. Jeder Arbeitssuchende kann in Arbeitsverhältnisse vermittelt werden. Wenn innerhalb von zwei Jahren Arbeitslose 30 Beschäftigungsarten als unzumutbar ansehen, gelten sie nicht mehr als arbeitslos“, sagte Tosik.
In den Zeiten wirtschaftlicher Modernisierung sei ein vernünftiger Kompromiss zwischen Gewährleistung einer maximal hohen Beschäftigungsrate und Reduzierung latenter Arbeitslosigkeit zu finden.
„Der Staat setzt vorrangig auf Schaffung neuer Arbeitsplätze in produktionsstarken Industriesektoren und im Dienstleistungssektor, auf Aufbau einer Infrastruktur für KMU-Förderung“, informierte Tosik.
„Heute soll Mobilität von Arbeitskräften auf dem inneren Beschäftigungsmarkt gesteigert werden, in diesem Zusammenhang sollen dafür passende Bedingungen geschaffen werden. Einen großen Beitrag kann hier der Bau von Mietswohnungen leisten“, so Vizepremier. (BelTA online 20.12.2012)