Belarus ruft alle Menschen guten Willens auf, im Kampf gegen Gewalt und Terror die Bemühungen zu vereinigen. Das geht aus der Ansprache des belarussischen Präsidenten anlässlich des 70. Jahrestages der Chatyn-Tragödie hervor (nicht zu verwechseln mit Katyn bei Smolensk in Russland). Das teilte der Pressedienst des belarussischen Staatschefs der Telegraphenagentur BelTA mit.„Für die Geschichte sind 70 Jahre nur ein Augenblick. Aber mancher scheint, die Lehren des Zweiten Krieges bereits vergessen zu haben. Wer die Macht besitzt, glaubt das Recht zu haben, sich in die inneren Angelegenheiten souveräner Staaten einzumischen und politische, wirtschaftliche und mediale Erpressungsmechanismen einzusetzen. Gegen einfache Menschen werden Kriege geführt. Der internationale Terrorismus kennt keine Grenzen und agiert weltweit, ohne Rücksicht auf Rasse oder Herkunft der Menschen zu nehmen“, betonte Alexander Lukaschenko.
„Belarus, das vielfach die Hölle des Krieges und der Eroberung überlebt hat, ruft alle Menschen guten Willens auf, gemeinsam gegen Gewalt und Terror vorzugehen und für Frieden und Selbstbestimmungsrecht der Nationen zu kämpfen. Die Menschen, die ihr Leben für die Zukunft unserer Heimat geopfert haben, werden wir nie vergessen. Heute, am Tag der Trauer und des Grams, schwören wir erneut: Wir werden unsere Unabhängigkeit verteidigen und Frieden, Stabilität und Wohlstand auf dem belarussischen Boden sichern“, sagte der Präsident.Während des Großen Vaterländischen Krieges haben die Nazis in Belarus einen echten Völkermord entfacht, Chatyn teilte das Schicksal von über 600 samt Einwohnern niedergebrannten Dörfern, heißt es in der Ansprache.„Hitlerfaschisten haben unsere Landsleute erschossen, gequält, beim lebendigen Leib verbrannt und in Konzentrationslagern umgebracht – das mit dem Ziel, den Großteil der belarussischen Bevölkerung zu vernichten und den Rest zu Sklaven zu machen. Doch ihre menschenverachtenden Pläne waren gescheitert. Weder Folterung noch Misshandlungen konnten unserem Volk die Liebe zum Vaterland nehmen und es des Kampfwillens berauben.“ (BelTA online, 22.03.2013)
|
|
Anlässlich des 70. Jahrestages der Chatyn-Tragödie hat die belarussische Delegation am 21. März auf der Tagung des Ständigen Rates der OSZE eine Erklärung gemacht, in der sie zum Widerstand gegen die Versuche einer Heroisierung der Naziherrschaft aufgerufen hat. Das teilte ein Pressesprecher des belarussischen Außenministeriums der Telegraphenagentur BelTA mit.Der Ständige Vertreter der Republik Belarus bei OSZE in Wien, Waleri Woronezki, betonte: „Mit dem Niederbrennen des Dorfes Chatyn durch die Vernichtungseinheiten der SS wurde eine der tragischsten Seiten in der Kriegsgeschichte aufgeschlagen. Über 600 Dörfer teilten das Schicksal von Chatyn. Das ist eine nicht heilende Wunde des belarussischen Volkes und ein krasses Zeugnis für all die Gräueltaten, die unser Volk im Zweiten Weltkrieg erleiden musste.“In diesem Zusammenhang äußerte der belarussische Diplomat tiefe Besorgnis über die wiederholten Versuche der Neo-Nazi-Szene in einigen Ländern der OSZE, den Nationalsozialismus zu heroisieren. Er trat entschieden gegen die Fälschung der Kriegsergebnisse und gegen den Missbrauch des Grundrechts auf Versammlungsfreiheit für die Propaganda rassistischen Gedankenguts, Anstiftung zur Xenophobie, Intoleranz und Neonazismus auf.Woronezki hat alle OSZE-Teilnehmerstaaten aufgerufen, auf Grundlage des internationalen Rechts und OSZE-Prinzipien entschieden gegen die genannten Handlungen vorzugehen (BelTA online, 22.03.2013)
Die Belarussen erbrachten verhältnismäßig die meisten Opfer innerhalb der UdSSR im Kampf gegen die faschistischen Okkupanten. Im Bild eine Partisaneneinheit. |
|