Das in den Zeiten der Sowjetunion geschaffene und kürzlich modernisierte System der beruflichen Bildung in Belarus ist nationales Vermögen. Diese Meinung äußerte der erste Vizechef der Präsidialverwaltung, Alexander Radkow, in der Plenarsitzung der Internationalen Konferenz zum Thema „Berufliche Bildung in Zeiten globaler Herausforderungen.“
„Experten aus 30 Ländern sind heute zusammengekommen, um über die Deckung des Bedarfs unserer Volkswirtschaften an Fachkräften zu diskutieren. Hier soll ein Gesamtansatz erarbeitet werden. Heute, in Zeiten globaler Herausforderungen, ist diese Frage so aktuell wie nie“, sagte Radkow.
In der Epoche der Sowjetunion wurden die meisten Produktionsbetriebe in Belarus, in der Ukraine und in baltischen Staaten untergebracht. Radkow: „Mit dem Zerfall der SU mussten wir entscheiden, ob wir diese Betriebe behalten oder nicht. Die Aufgabe war alles andere als einfach. Im relativ kleinen Belarus haben wir das Traktorenwerk, das Eisenhüttenwerk, Automobilwerke, Fernsehproduktionsbetriebe und die gesamte Petrochemie aufbewahrt. Und für jeden Bereich bilden wir selbst Fachkräfte aus. Moderne Facharbeiter brauchen heutzutage höhere Ausbildung, weil es immer neue Technologien entstehen und Studenten oft schon im Betrieb praktisches Wissen nachholen müssen. Also steht die Aufgabe heute so, dass Betriebe darüber nachdenken sollen, wie sie am beruflichen Bildungsprozess teilhaben können“, so Radkow.
Radkow hat aufgerufen, Bildungsprogramme der Berufsschulen zu verbessern und womöglich Berufsschulen und Berufskollegs zu vereinen. Ausbildung von Facharbeitern bedarf heute ganz anderer Ansätze als Ausbildung von Brigadeleitern, Technologen, Produktionsmanagern usw.
Zur Konferenz „Berufliche Bildung in Zeiten globaler Herausforderungen“ sind Teilnehmer aus mehreren Staaten gekommen – das sind Betriebsleiter und Bildungsexperten. Ziel der Konferenz ist Suche nach Wegen zur Gewährleistung einer nachhaltigen und effizienten beruflichen Bildung in Zeiten globaler Wirtschaftskrise, Alterung und Ressourcenmangels. Veranstalter sind das Bildungsministerium und das Belarussische Institut für berufliche Bildung. (BelTA online, 03.04.2013)