Über die “Freiheit” und die Zukunft der Nationen

In seiner starken Vision für die Zukunft misst der Präsident von Belarus, Alexander Lukaschenko, trotz Globalisierung die Hauptbedeutung den souveränen Staaten und Nationen bei. Darum ging es heute beim Kolloquium an der Staatlichen Kuleschow-Universität Mogiljow, berichtet die Telegraphenagentur BelTA.

„Die derzeitige beispiellose technologische Revolution im Informationsbereich hat weitreichende Folgen für die Gesellschaft mitgebracht. Die räumliche Dimension schrumpft mehr und mehr, und die zeitliche Dimension scheint stetig abzunehmen. Die meisten Wirtschaftsprozesse werden längst auf supranationaler Ebene geregelt. Unsere Forscher entdeckten Unglaubliches: sie haben schon menschliches Leben geklont und sind damit dem Traum vom ewigen Leben ein gutes Stück näher gekommen. Dies und vieles andere macht deutlich, dass wir vor einer globalen Zivilisationswende stehen, wo das moralische Fundament oft ins Wanken gerät“, sagte Alexander Lukaschenko.

„Bei der Globalisierung sind aber auch schwerwiegende Folgen für die Menschen zu erwarten. Die mit der Globalisierung einhergehende Transformation im geistigen Bereich fördert den Verfall moralischer Prinzipien in der Gesellschaft. Nationale und kulturelle Unterschiede verblassen. Ins Rampenlicht rückt die englischsprachige Neokultur, wo amerikanische Standards vorherrschend sind“, fügte das Staatsoberhaupt hinzu.

„Hin und wieder taucht aber die Frage über das Schicksal von souveränen Staaten und einzelnen Nationen in der modernen Welt auf“, betonte der Präsident. In diesem Zusammenhang erinnerte Alexander Lukaschenko an die zahlreichen Strapazen der Belarussen auf dem Weg zur eigenen Staatlichkeit. „Ein unabhängiger Staat garantiert unserem Volk die Freiheit“, unterstrich er.

„Freiheitsstreben und Wunsch der Völker auf Selbstbestimmung prägen die Stimmung auch in Europa“, sagte der Staatschef und führte als Beispiel solche Länder wie Schottland, Belgien, Spanien und Katalonien an.

„Ich blicke in die Zukunft der einzelnen Nationen und souveränen Staaten eher optimistisch. Trotz Globalisierung werden die Begriffe „Heimat“, „Vaterland“, „Unabhängigkeit“ noch lange nicht in Vergessenheit geraten“, meint Alexander Lukaschenko.

Ferner bemerkte er: „Belarus, als Land an der Kreuzung westlicher und östlicher Traditionen, hat einzigartige spirituelle Erfahrungen. Frieden, Harmonie und gegenseitige Hilfe sind höchste Prioritäten in unserem Land“.

Beim heutigen Treffen mit Studenten fokussiert sich Präsident vorwiegend auf die weitere Entwicklung von Belarus mit Rücksicht auf globale Probleme der modernen Zivilisation. Auch die Studenten bekommen die Möglichkeit, ihre Meinungen zu diesem facettenreichen Thema während der Gesprächsrunde zum Ausdruck zu bringen.

“Freiheit ist keine Willlkür, sondern Frieden und Ordnung in der Gesellschaft”

Der belarussische Präsident versteht „Freiheit“ als gesellschaftlichen Frieden und Ordnung – keinesfalls aber als Willkür. Das erklärte er heute während des Kolloquiums für Studenten der Staatlichen Kuleschow-Universität Mogiljow.

„Für viele ist die Auffassung von Freiheit sehr primitiv – tun, was man tun will. Aber es gilt der Satz: Deine Freiheit endet dort, wo die Freiheit des anderen beginnt“, sagte der Staatschef. „Man darf nicht unter Freiheit das verstehen, was uns oft vorgegaukelt wird. Ich verstehe die Freiheit im weiten Sinne des Wortes. Freiheit ist keine Willkür, das ist ein ruhiges und friedliches Leben, das ist gesellschaftliche Ordnung. Ich möchte, dass diese Auffassung von Freiheit im Vordergrund steht. Und nicht bloß Meinungsfreiheit. Meinetwegen darf jeder sagen was er will. Nur sollte man lernen, anderen zuzuhören, aus fremden Erfahrungen zu lernen, besonders wenn das Erfahrungen der älteren Generation sind“, sagte Alexander Lukaschenko.

Der Präsident möchte die junge Generation einen eigenen Weg gehen sehen. „Wiederholt nicht die Fehler eurer Eltern, sondern lernt aus ihrer Lebenserfahrung und geht euren eigenen Weg“, sagte er. (BelTA online, 17.10.2013)

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