Leitl: Investitionsforum Belarus-EU ist Schritt zur Idee „Integration der Integrationen“

„Wien Forum: Unterstützung EU Investitionen in Belarus“ ist einer der Schritte zur Umsetzung der Idee „Integration der Integrationen.“ Diese Meinung äußerte der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Christoph Leitl, heute vor Journalisten, wie ein BelTA-Korrespondent bekanntgab.

„Ich besprach mit dem Staatschef von Belarus, Alexander Lukaschenko, die Idee „Integration der Integrationen“ und die Einrichtung einer Freihandelszone. Ich erörterte sie auch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die heutige Veranstaltung ist einer der Schritte in diese Richtung“, bemerkte Christoph Leitl.

Was die Beziehungen in Handel und Wirtschaft zwischen Belarus und Österreich angeht, bemerkte Christoph Leitl: „Die Länder haben gemeinsame Projekte in vielen Bereichen. Das Potenzial ist nicht erschöpft.“ „Derzeit arbeiten wir in vielen Bereichen. Es gibt mehrere Richtungen, wo wir unsere Zusammenarbeit fortsetzen können. Das sind Infrastruktur, Berufsausbildung, Transport“, stellte er fest.

„Wien Forum: Unterstützung EU Investitionen in Belarus“ findet heute in der österreichischen Hauptstadt statt. An der Veranstaltung nehmen über 120 Menschen teil. Außer österreichischen Unternehmen beteiligen sich am Forum Geschäftsleute aus Deutschland, Italien, Bulgarien, Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Lettland, Ungarn, der Slowakei. Am Forum nehmen auch der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich Christoph Leitl, Vertreter der EU-Kommission und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung sowie Leiter der Kammern West- und Zentraleuropas teil. (belTA online, 24.05.2016)000021_207239_big

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Hermann Böhm, 1942-2016

page0001Dr. Peter Bachmaier

Trauerrede beim Begräbnis von Prof. Dr. Hermann Böhm am 20. Mai 2016 am Friedhof Breitenlee

Hermann Böhm ist am 9. Mai 2016 nach langer, schwerer Krankheit im 75. Lebensjahr gestorben. Ich habe Hermann bereits in den 60er Jahren in der Studentenbewegung kennengelernt und war seit damals mit ihm befreundet. Es hat uns eine kritische Einstellung zu unserer Gesellschaft und die Idee einer neuen, gerechten Gesellschaft verbunden. Hermann hat dann als Philosoph an der Universität Wien die Beschäftigung mit der Theorie zu seinem Thema gemacht und viele Jahre Vorlesungen und Seminare über System, Ideologie und Praxis des Marxismus gehalten. Besonders beschäftigte er sich mit den Revisionen des Marxismus und legte im Jahr 2000 eine Schrift über „Die Tragödie des Austromarxismus am Beispiel von Otto Bauer. Ein Beitrag zur Geschichte des österreichischen Sozialismus“ im angesehenen wissenschaftlichen Peter Lang Verlag vor, in der er versuchte, den Ursprung des Reformismus und des Niedergangs der österreichischen Sozialdemokratie zu analysieren. Ein Rezensent schrieb darüber: „Selten findet man eine solche Klarheit in der Darstellung und Wiedergabe wie in diesem Buch. Ihm ist gelungen, die Ursachen und Wurzeln der Tragödie des Austromarxismus bloßzulegen.“

Hermann Böhm war aber nicht nur an der philosophischen Theorie interessiert, sondern nahm am geistigen und kulturellen Leben unseres Landes teil. Am Institut für Philosophie stand er in Verbindung mit den führenden Philosophen unseres Landes, mit Erich Heintel, Leo Gabriel, Rudolf Weiler, Norbert Leser, Erwin Bader, Peter Kampits, Konrad Paul Liessmann und auch mit Künstlern und politischen Aktivisten.

Er war Vorstandsmitglied des von Rudolf Weiler 1967 gegründeten Universitätszentrums für Friedensforschung, das sich mit dem Dialog mit dem Osten beschäftigte. Das Zentrum spielte ein große Rolle bei den philosophischen Weltkongressen in Wien 1968 und Varna 1973 und organisierte Konferenzen in Wien, an denen bedeutende Philosophen des damaligen Ostblocks aus der Sowjetunion, der Tschechoslowakei, der DDR und Bulgarien teilnahmen. Im Jahr 1988 nahm ich gemeinsam mit Hermann an einer Diskussion mit dem bulgarischen Chefideologen Alexander Lilov in Wien teil. Später organisierte das Zentrum eine Reise nach Moskau, wo es zu Diskussionen mit sowjetischen Philosophen kam. Das Zentrum spielte eine Rolle bei der geistigen Vorbereitung der Perestrojka im Osten.

Hermann Böhm befasste sich in seiner Lehrtätigkeit auch mit der Philosophie der Kunst und brachte unseren gemeinsamen Freund Laszlo Prihoda in sein Seminar. Prihoda war ein ungarisch-slowakischer expressionistischer Maler, für den die Kategorie der Schönheit noch eine Bedeutung hatte. Wir betreuten dann gemeinsam die Laszlo-Prihoda-Privatstiftung und organisierten einige Ausstellungen.

Hermann Böhm wurde schließlich auf meine Bitte bei der Gründung der Österreichisch-Weißrussischen Gesellschaft im Jahr 2006 ihr Vizepräsident, weil er der Überzeugung war, dass Belarus eines der wenigen Länder ist, in dem die sozialistischen Ideen noch fortlebten, und beteiligte sich aktiv an allen Veranstaltungen. Noch am 12. Dezember 2016 legte er auf der letzten Generalversammlung im Bezirksmuseum Hietzing einen Tätigkeitsbericht vor.

Hermann war auch ein warmherziger Freund, an dem man sich mit persönlichen Problemen wie an einen Psychotherapeuten wenden konnte. Er konnte ein menschliches Problem gründlich analysieren und gute Ratschläge geben, die wirklich weiterhalfen. Wir werden unserem Freund und Mitstreiter immer ein ehrendes Andenken bewahren!

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Österreich-Seminare der ÖWG in Minsk

13151920_10209602449840673_8314108567766105513_nAuch dieses Jahr veranstalteten wir mit unseren belarussischen Partnern vom “Haus der Freundschaft – Gesellschaft für belarussische Beziehungen mit dem Ausland” in Minsk am 5. Mai 2016 ein Seminar über „Landeskunde Österreichs“ inklusive Kulturprogramm mit Marina und Elena Romeyko (Klavier und Flöte) und dem Frauenchor BelajaRusija, moderiert von Georg Turic, für belarussische Deutschstudenten und –schüler. Thomas Lösch sprach über „Die Entwicklung Österreichs zur eigenen Nation“, Maria Hetzer über „Die Aktion ‚Erholung für Kinder aus Belarus‘ und die Schönheiten der Wachau“, Hemma Poledna über „Österreichische Literatur der Gegenwart“ und Elisabeth Bachmaier über „Das österreichische Deutsch als Variante der deutschen Standardsprache“. Am 6. Mai fand ein politischer “Runder Tisch” zum Thema “Österreich, Belarus und die EU” an der Fakultät für internationale Beziehungen der Staatsuniversität Minsk unter der Leitung des Dekans Viktor Schadurski statt. Dieter Segert sprach über „Das Prestige der EU in den postsozialistischen EU-Ländern“, Peter Bachmaier über „Die Ostpolitik der EU“, David Stockinger über „Die EU, das neoliberale Marktregime und das TTIP-Abkommen“ und Christian Haerpfer über „Der Wertewandel in Belarus, 1990-2014“. Unsere Diskussionspartner waren Professoren, Journalisten und Politikexperten. Auch der neue österreichische Botschafter Alexander Bayerl nahm an beiden Veranstaltungen teil. Darüber hinaus standen Ausflüge zu der Gedenkstätte Chatyn, der mittelalterlichen Stadt Polozk, den Schlössern Neswish und Mir, einer Kolchose sowie ein Schaschlik-Grillfest auf der Datscha der Leiterin des Chores Belajarusija und ein Besuch der Nationaloper auf dem Programm. Selbstverständlich nahmen wir wieder an den offiziellen Feierlichkeiten zum Tag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg teil, diesmal mit unserer rot-weiß-roten Fahne. Das Fernsehen brachte zweimal Interviews mit uns und die Zeitung „Belarus segodnja“ berichtete ausführlich über die Diskussion am Runden Tisch. Sowohl das Österreich-Seminar, wie auch der politische Runde Tisch zu aktuellen gesellschaftlichen und politischen Fragen sollen nun institutionalisiert werden und abwechselnd in Minsk und Wien stattfinden. Ein großes Dankeschön gebührt allen österreichischen Referenten, Teilnehmern sowie unseren belarussischen Partnern, vor allem vom “Haus der Freundschaft” und dem BRSM (Belarussischer Republikanischer Jugendverband) für die großartige Organisation und Koordination vor Ort und auch für die Unterstützung von Seiten der Priorbank und ihres Direktors Sergej Kostjutschenko. Es wurde wieder klar, dass wir von den belarussischen Erfahrungen viel lernen können, aber wir möchten auch unseren Freunden ein realistisches Bild von den Widersprüchen und Problemfeldern in den westlichen Gesellschaften vermitteln.

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30 Jahre nach Tschernobyl – internationale Konferenz würdigt NÖ Engagement

Der weißrussische Präsident Aleksander Lukaschenko lud zur Konferenz nach Minsk. Höchste Vertreter/innen aus Belarus, der Russischen Föderation und der Ukraine, den beiden Staaten, die nach Weißrussland von der Katastrophe am meisten betroffen sind, sowie Vertreter weiterer 35 Länder und höchste Repräsentanten internationaler Organisationen wie z.B. OSZE, WHO oder der Weltbank nahmen an der Konferenz teil.

Umrahmt von einem kulturellen Programm thematisierten einzelne Vorträge die Situation nach der Katastrophe und die Entwicklung seit damals aus wirtschaftlicher, ökologischer und sozial-humanitärer Sicht.

Maria Hetzer aus Krems an der Donau, die Leiterin des humanitären Projektes „Erholung für Kinder aus Belarus“ und Vorstandsmitglied der Östereichisch-Weißrussischen Gesellschaft (ÖWG) konnte stellvertretend für alle derartigen internationalen Erholungsprojekte über ihre Aktion berichten, die seit 23 Jahren in Niederösterreich durchgeführt wird. Mehr als 4000 belarussische Kinder konnten insgesamt bisher durch dieses Projekt einen dreiwöchigen Erholungsurlaub in Niederösterreich verbringen. Mit umfassendem Engagement der Gastfamilien können pro Sommer 150 Kinder für drei Wochen zur Erholung eingeladen werden.

Für den Sommer 2016 werden noch Gastfamilien gesucht (25.6. – 17.7., 16.7. – 7.8. und vor allem für 6.8. – 28.8.).

Informationen  bei Maria Hetzer unter:   info@belarus-kinder.net

www.belarus-kinder.net

0676 96 04 275 MIT%20~1

 

 

 

 

 

 

 

 
Maria Hetzer (links) mit dem weißrussischen Außenminister Makej.

 

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Präsident gratuliert zum “Tag der Arbeit”

Der belarussische Präsident, Alexander Lukaschenko, hat den Bürgern zum Tag der Arbeit gratuliert. Das gab der Pressedienst des belarussischen Staatschefs der Nachrichtenagentur BelTA bekannt.

Alexander Lukaschenko wies darauf hin, traditionsgemäß werde der 1. Mai in Belarus bunt gefeiert. „Dank des Achtungsverhältnisses unserer Gesellschaft gegenüber Arbeitern, dem Streben nach Frieden und Einigung entwickelt sich der Staat erfolgreich“, unterstrich der Präsident.

„Hohe Qualifikation der Mitarbeiter gewinnt immer größere Bedeutung in der modernen Wirtschaft und dient als gute Grundlage für den Wohlstand unserer Familien. Heutzutage sind Profis gefragt, deren Kenntnisse und Fähigkeiten den modernen Anforderungen entsprechen“, bemerkte der Staatschef.

Der Präsident zeigte sich zuversichtlich, dass Belarussen gemeinsam das Land stärken. „Möge dieses Fest Optimismus und Glaube an die eigene Kräfte geben und als Anreiz für die weitere Entwicklung und Prosperität dienen“, so Alexander Lukaschenko. (belTA online, 02.05.2016)000019_527774_big

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Buchpräsentation: “Die Unabhängigkeit als nationale Idee”

Veranstaltung der ÖWG über Belarus in der Diplomatischen Akademie

Belarus_National_Idea-5In der Diplomatischen Akademie Wien fand am 30. März 2016 die Präsentation des englischsprachigen Sammelbandes „Belarus: Independence as National Idea“ statt. Die Veranstaltung wurde von der Österreichisch-Weißrussischen Gesellschaft in Kooperation mit dem Institut für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM), der Diplomatischen Akademie und dem Eurasia-Barometer organisiert.[1]

Der Sammelband besteht aus Essays von zehn internationalen politischen Analytikern, Wissenschaftlern und Journalisten aus verschiedenen europäischen Ländern über die Entwicklung der Republik Belarus. Der Band zeigt, dass der zentrale Wert der nationalen Idee die Souveränität und die Selbstverwaltung sind, die auf die historischen  Traditionen des altslawischen Wetsche und der Sowjets in seiner ursprünglichen Form zurückgehen.

Bei der Präsentation sprach Sergej Mussijenko, Herausgeber des Bandes und Leiter des analytischen Zentrums EcooM in Minsk über „20 Jahre des Aufbaus eines unabhängigen Staates“ und führte aus, dass die ersten Versuche, eine makroökonomische Stabilisierung auf der Basis monetärer Methoden (Liberalisierung, Privatisierung) durchzuführen, nicht zu dem erwarteten Ergebnis führten. Der erste Präsident von Belarus, Alexander Lukaschenko, erkannte, dass es notwendig war, die Prioritäten der Wirtschaftspolitik zu ändern. Im Jahr 1996 begannen die wirtschaftliche Erholung und die Transformation der Wirtschaft ohne westliche Hilfe und im Gegensatz zu den Expertenmeinungen.

Der Historiker Igor Marsaljuk, Leiter des Lehrstuhls für Geschichte der Universität Mogiljow, sprach über „Ursprung und Genese der belarussischen nationalen Identität“. Er wies auf die gemeinsame Wurzel der drei ostslawischen Völker, der Russen, Ukrainer und Belarussen in der Kiewer Rus hin und forderte eine Konvergenz und Zusammenarbeit unter ihnen. Die belarussische Intelligenz litt in der Stalinära unter Repressionen, aber das Faktum bleibt, dass es ohne die BSSR keine heutige Republik Belarus geben würde. Marsaljuk hob die Rolle der Orthodoxie für die geistige Entwicklung des Volkes hervor und bezeichnete das heutige Belarus als Zitadelle der europäischen Kultur. Das letzte nationale Ziel sei eine authentische Synthese des europäischen Ostens und Westens auf der Grundlage der belarussischen Tradition.

Christian Haerpfer, Professor für Politikwissenschaft (davon zehn Jahre in Aberdeen), Direktor des Eurasia-Barometers in Wien, das empirische Untersuchungen über den Transformationsprozess in Osteuropa durchführt, sprach über „Werte und Wertewandel in Belarus“. Die Weltwertestudie wurde im Auftrag der World Values Survey Association in Belarus seit 1996 mehrmals durchgeführt und ergab ein interessantes Bild des Wertewandels und der Wertestabilität aus einem Zeitvergleich. Nach der Proklamation der Unabhängigkeit glaubten 60 % an die belarussische Nation, heute sind es bereits 80 %. Ein ebensolcher Anstieg ist mit der Religiosität zu verzeichnen. Die Präsentation, die von Botschafterin Dr. Gabriele Matzner moderiert und auch vom Botschafter von Belarus Dr. Valery Voronetsky besucht wurde, stieß auf große Resonanz unter Diplomaten, Wissenschaftlern und politisch Interessierten.

 

Der Sammelband kann vom Verlag Global Scholarly Publications in New York im Internet unter www.bsp-online.org zum Preis von $ 29.46 bestellt werden.

[1] Sergey Musienko (ed.),  Belarus: Independence as National Idea, Global Scholarly Publications, N. Y. 2016. Bestellungen über Internet: www.gsp-online.org; Preis: $ 29,46; ISBN: 978-1-59267-155-7Belarus_National_Idea-9Belarus Independence as National Idea-page-001

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Belarus- Ein Land der Frauen

000022_877514_bigNach vorläufigen Angaben des Nationalen Statistischen Komitees der Republik Belarus lag die Zahl der Frauen in Belarus im Januar dieses Jahres bei fast 5,1 Millionen. Somit sind rund 53,5% der belarussischen Bevölkerung weiblich, stellt das Komitee fest.

In den letzten 5 Jahren ist die Zahl der Frauen in Belarus von 5 Mio. 81,7 Tsd. (2010) auf 5 Mio. 77,6 Tsd. (2016) gesunken.

Die meisten Frauen (78,2 Prozent) sind Städterinnen, jede fünfte Frau ist eine Dorfbewohnerin. In den letzten 5 Jahren ist die Zahl der Frauen in den Städten von 3 Mio. 800,9 Tsd. auf 3 Mio. 969,3 Tsd. gestiegen, während die der Frauen in ländlichen Räumen von 1 Mio. 280,8 Tsd. auf 1 Mio. 108,3 Tsd. gesunken.

Auf 1000 Frauen entfallen in Belarus im Durchschnitt 871 Männer.

Belarussische Frau ist im Durchschnitt 42,4 Jahre alt, Stadtbewohnerinnen sind 40,9 Jahre alt und Dörflerinnen sind im Durchschnitt 47,7 Jahre alt. Die Lebenserwartung bei Frauen steigt an: von 76,5 (2010) auf 78,4 (2014) Jahre.

Frauen in Belarus sind gesellschaftlich und politisch aktiv. Jeder zweite Beschäftigte in der Wirtschaft ist weiblich. Vergleicht man den Anteil der Frauen in Organisationen (nach Branche), so ist Industrie mit 22,6% der weiblichen Beschäftigten Spitzenreiter, gefolgt von Bildung (18,5%), Handel (14,5%), Gesundheit und Soziale Dienstleistungen (13,3%), Land- u Forstwirtschaft (7,6%). Vorwiegend „weiblich“ sind solche Bereiche wie Gesundheitswesen, soziale Dienstleistungen, Bildung, Finanzwesen, Hotellerie und Gastronomie, Handel usw.

Jede dritte in den Organisationen des Landes Beschäftigte hatte Hochschulabschluss, jede Vierte – den Fachschulabschluss, 17 Prozent haben eine Berufsschule hinter sich. Im Forschungsbereich sind über 40 Prozent weiblich.

Auch sind Frauen aktive Internetnutzer. Nach einer jüngsten Umfrage hat jede zweite (58,2%) Frau im Alter von 16 und älter das Internet aktiv genutzt, täglich machten es 66,8% der Frauen. Die aktivsten Nutzerinnen sind im Alter von 16 bis 24 Jahre. Die meisten Frauen (93,1%) suchen im World Wide Web nach Informationen. 78,1 Prozent der Frauen sind in sozialen Netzwerken aktiv präsent, 74 Prozent suchen im Internet nach neuer Musik oder nach Filmen.

Physisch und körperlich aktiv sind 27,3 Prozent der Frauen im Alter von 16 und älter. Jede Fünfte macht Morgengymnastik täglich, 37 Prozent turnen 2 bis 3 Mal die Woche.

Alle Statistikangaben entstammen dem Belarussischen Statistikkomitee. (aus BelTA online, 09.03.2016)

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Tag der Verfassung

Präsident Alexander Lukaschenko hat heute belarussischen Staatsbürgern zum Tag der Verfassung der Republik Belarus gratuliert. Das teilte der Pressedienst des belarussischen Staatschefs der Telegraphenagentur BelTA mit.

„Respekt gegenüber staatlichen Symbolen ist der wichtigste Ausdruck von Patriotismus, Staatsbewusstsein und politischer Kultur eines Volkes. Das Grundgesetz ist es, das als rechtliche Hauptstütze unseres unabhängigen und souveränen Staates dient. Es ist der Garant der Grundrechte und Freiheiten. Es ist das Unterpfand einer erfolgreichen Entwicklungsstrategie der Republik Belarus“, heißt es im Gratulationsschreiben.

Durch eine konsequente Umsetzung aller verfassungsrechtlichen Bestimmungen wurden die Einheit des belarussischen Volkes, eine harmonische Gesellschaft, soziale und politische Stabilität sowie ein sicheres Funktionieren aller staatlichen Institute gewährleistet.

„Unser gemeinsames Ziel ist es, die im Grundgesetz verankerten Werte in die Praxis umzusetzen, die nationale Einheit zu stärken, das historische und kulturelle Erbe behutsam aufzubewahren. Das ist besonders wichtig, wenn man die heranwachsende Generation im Sinne der Heimatliebe und der Vaterlandstreue erziehen will“, betonte der Präsident. (aus BelTA online, 15.03.2016)000019_168562_big

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Veranstaltung: “Belarus: Independence as National Idea”

Wir laden Sie herzlich zu dieser Veranstaltung, bei der das Buch “Belarus: Independence as National Idea” von Autor Sergey G. Musienko vorgestellt und diskutiert wird.

Darüber hinaus werden auch noch weitere politische Experten aus Minsk anwesend sein. Eine einmalige Gelegenheit sich mit dem belarussischen politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Modell und seinem Entwicklungsweg zu beschäftigen.

30. März um 11:00 in der Diplomatischen Akademie, Favoritenstraße 15a 1040 Wien

Details am Plakat!

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Belarus braucht keine Radikalreformen a la Gaidar

s001361_657311Belarussen brauchen keine marktwirtschaftlichen Radikalreformen a la Gaidar, wie sie in Russland durchgeführt wurden. Das erklärte Präsident Alexander Lukaschenko vor der Entgegennahme des Regierungsberichts über die Steuer- und Akzisepolitik 2016, berichtet BelTA.

Er habe alle Regierungsanträge sehr aufmerksam geprüft, so Staatschef. Seiner Meinung nach würden Belarussen keine Reformen brauchen, die in Russland als Gaidars marktwirtschaftliche Schocktherapie bekannt gewesen seien.

„Wir halten Kurs auf eine sozial orientierte Wirtschaft und haben der Bevölkerung ein klares Signal gegeben: Im Mittelpunkt unserer Sozialpolitik steht der Mensch. Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, damit sich Menschen in unserem Land nicht beleidigt fühlen“, sagte er.

Alexander Lukaschenko hat vor der Regierung und Regionalbehörden ein Ziel gesetzt: lokale Produktion vorantreiben. „Wenn der Betrieb alles verkauft, was er hergestellt hat, werden wir weder den Haushalt strapazieren noch Staatsprogramme kürzen müssen“, zeigte er sich sicher.

Alexander Lukaschenko wurde in der heutigen Sitzung über die Steuer- und Akzisepolitik 2016 informiert. Die Regierung hat ein Maßnahmenpaket vorbereitet. Eine der Maßnahmen betrifft Erhöhung der Brennstoffsteuer ohne Einzelpreissteigerung. Für Raffinerien sind in dieser Hinsicht Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen. Präsident stimmte der Erhöhung der Brennstoffsteuer zu, forderte aber, die Einzelpreise nicht zu steigern. Auch höhere Verbrauchssteuern für Tabakwaren der Premium-Klasse seien aus Sicht des Präsidenten hinnehmbar: „Der Preis steigt unwesentlich, aber aus diesen Einnahmen können wir Gesundheit, Sport und Kindheit fördern.“

In der nächsten Zeit will der Präsident die von der Regierung eingebrachten Vorschläge zur Lösung wirtschaftlicher Probleme unterzeichnen. Unsigniert bleiben Novellen, den der Staatschef nicht zugestimmt hat. (aus BelTA online, 22.02.2016)

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